Bounce Rate im E-Mail Marketing: Definition, Ursache & Lösungen
- Jana Althaus
- 2. Apr.
- 4 Min. Lesezeit
In diesem Beitrag beleuchten wir das Thema Bounce Rate im E-Mail Marketing genauer.

E-Mail Marketing ist eine der effektivsten Strategien für Unternehmen, um Kunden zu erreichen und den Umsatz zu steigern
Doch was passiert, wenn die E-Mails gar nicht erst beim Empfänger ankommen?
Eine schlechte Bounce Rate kann Dein E-Mail Marketing erheblich beeinträchtigen und langfristig die Senderreputation gefährden.
Dieser Artikel gibt einen umfassenden Einblick in das Thema 'E-Mail Bounce': Was das genau ist, welche es gibt, wie sie gemessen werden und welche Massnahmen man ergreifen sollte, um seine Zustellbarkeit zu verbessern und die eigene Senderreputation zu schützen.
Hard Bounce vs. Soft Bounce - wo liegt der Unterschied?
Ein Bounce liegt vor, wenn eine E-Mail nicht zugestellt werden kann. Dabei sind nicht alle Bounces gleich.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Hard Bounces (dauerhafte Fehler) und Soft Bounces (temporäre Probleme).
Hard Bounce (dauerhafter Fehler)
Ein Hard Bounce tritt auf, wenn eine E-Mail-Adresse endgültig nicht erreichbar ist.
Das kann passieren, wenn
die E-Mail-Adresse des Empfängers nicht existiert (z.B. Tippfehler oder gelöschtes Konto)
die Domain des Empfängers nicht mehr existiert
der Mailserver des Empfängers Deine Mails permanent blockiert.
Was tun?
Hard Bounces sind immer sofort zu entfernen! Wiederholt versuchen an nicht existierende Adressen zu senden, schadet der Senderreputation und kann zu Blockierungen führen.
Glücklicherweise reagieren viele E-Mail Marketing Anbieter, wie z.B. brevo, selber und stellen Kontakte, bei denen ein Hard Bounce aufgetreten ist, direkt auf inaktiv.
Soft Bounce (temporärer Fehler)
Ein Soft Bounce tritt auf, wenn die E-Mail aus einem vorübergehenden Grund nicht zugestellt werden kann. Ursachen können sein:
Das Postfach des Empfängers ist voll
Der Mailserver des Empfängers ist vorübergehend nicht erreichbar
Deine E-Mail ist zu gross und wird zurückgewiesen
Was tun?
Nach 24-48h erneut versuchen (je nach Soft Bounce)
Falls eine Adresse 3-5 Mal hintereinander soft bounced, sollte sie aus der Liste entfernt oder in eine Reaktivierungskampagne überführt werden.
Bounce Rate messen und analysieren
Die Bounce Rate gibt an, wie viele E-Mails, im Vergleich zur Gesamtzahl der versendeten E-Mails, nicht zugestellt wurden. Die Formel lautet wie folgt:
Bouncerate (in%) = Anzahl der Bounces / Gesamtzahl der gesendeten Mails x 100
Wie hoch darf die Bouncerate sein?
Unter 2 %: Gut
2-5 %: Noch akzeptabel, aber Optimierung ist erforderlich
Über 5 %: Kritisch, sofort reagieren, es besteht Gefahr für die Senderreputation
Hier sei angemerkt, dass diese Zahlen nur als Anhaltspunkt zu verstehen sind. Jede Branche ist anders, und jeder E-Mail Anbieter hat andere Voraussetzungen.
Wichtig ist, dass schnelle Anstiege in der Anzahl der Bounces sofort untersucht werden, selbst wenn die Bounce Rate noch nicht kritisch ist.
Die Bedeutung der Hard Bounce Rate
Viele E-Mail Marketing Plattformen geben neben der allgemeinen Bounce Rate auch die Hard Bounce Rate an.
Während eine hohe allgemeine Bounce Rate ein Zeichen für Zustellprobleme sein kann, sind Hard Bounces eine direkte Gefahr für die Senderreputation:
Anbieter wie Gmail, Outlook und GMX stufen Absender mit vielen Hard Bounces als unsicher ein
Eine hohe Bounce Rate kann dazu führen, dass Deine Domain blockiert wird oder sogar auf einer Blacklist landet
Eine Hard Bounce Rate von unter 0,5 % ist optimal. Ein Wert von über 1 % ist kritisch und sollte dringend reduziert werden.
Tipp: Falls Deine Hard Bounce Rate über 1 % liegt, solltest Du sofort Deine Liste bereinigen, Double-Opt-in sowie reCaptcha bei der Anmeldung nutzen.
Strategien zur Vermeidung von Bounces
Listenhygiene und Verifizierung
Eine saubere Liste ist die Grundlage für hohe Zustellraten und eine stabile Senderreputation:
Double-Opt-in verwenden: Nur Empfänger in die Liste aufnehmen, die Ihre Adresse bestätigt haben.
Regelmässige Listenbereinigung: Sofortiges Entfernen von Hard Bounces, bei Soft Bounces nach 3-5 Fehlversuchen
Verifizierungstools nutzen: Mit Tools wie ZeroBounce, NeverBounce oder Bouncer lassen sich ungültige Adressen bereits vor dem Versand eliminieren.
Technische Optimierung - SPF, DKIM & DMARC einrichten
Um sicherzustellen, dass Deine E-Mails nicht als Spam eingestuft werden, sollten SPF, DKIM und DMARC korrekt konfiguriert sein.
SPF (Sender Policy Framework): Definiert, welche Server berechtigt sind, E-Mails im Namen der Domain zu versenden: Eintragung als TXT Record in den DNS-Einstellungen meiner Domain hinzufügen
DKIM (DomainKeys Identified Mail): Fügt eine digitale Signatur hinzu, um sicherzustellen, dass die E-Mail nicht manipuliert wurde: DKIM Schlüssel in den DNS Records hinterlegen
DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance): Bestimmt, wie E-Mail Provider mit nicht authentifizierten E-Mails umgehen: DMARC-Richtlinie in den DNS-Einträgen setzten.
Die meisten Domain-Anbieter, wie z.B. Hostpoint, liefern für das Einrichten dieser Protokolle, für Ihre Plattform spezifische Anleitungen. Bringen diese einem nicht weiter, rate ich dazu, den Support zu kontaktieren.
Grösse der E-Mail minimieren
Grosse E-Mails können Bounces verursachen. Hier sind ein paar Tipps, um die E-Mails 'schlank' zu halten:
Bilder optimieren: Komprimierte Formate (JPEG, PNG) nutzen und die Auflösung auf maximal 72 dpi für E-Mails
HTML Code optimieren: Unnötige CSS und Inline Styles entfernen
Anhänge vermeiden: Stattdessen Links zu externen Dokumenten oder Cloud Speicher verwenden
Maximale E-Mail Grösse:
Ideal: Unter 100 KB, um die beste Zustellbarkeit zu gewährleisten
Akzeptabel: Bis 300 KB, aber mit möglichen Einschränkungen (z. B. bei Gmail abgeschnittene E-Mails)
Über 300 KB: Hohe Wahrscheinlichkeit, dass die E-Mail im Spam-Ordner landet oder blockiert wird.
Fazit
Seine Bounce Rate im Auge zu behalten und zu wissen, wie im Zweifelsfall gehandelt werden muss, ist unerlässlich für eine gute Senderreputation und hohe Zustellbarkeit. Denn schlussendlich bringen die besten E-Mail-Kampagnen nichts, wenn diese gar nicht ankommen.
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